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Der Fremdsprachendienst Arenalingua hat die Werbeagentur Jung von Matt damit beauftragt, einen witzigen Werbespot zu kreieren, um das Erlernen von Fremdsprachen zu bewerben.
Die kreative Idee von Jung von Matt: Eine Handvoll Bankräuber versucht von einem Überfall zu flüchten. Doch leider werden jedesmal, wenn sie etwas sagen, Untertitel genau dort eingeblendet, wo sie langlaufen wollen, so dass sie z.B. über die Schrift stolpern. Die Botschaft dabei: Untertitel zerstören das ganze Filmerlebnis, wenn man besser Englisch lernt, könnte man auf die Untertitel verzichten. Eigentlich doch ganz cool gemacht:
Irgendwer fühlt sich aber natürlich immer diskriminiert. In diesem Fall sind es nicht die armen Bankräuber, sondern Schwerhörige und Gehörlose, deren Meinung (oder die der Gutmenschen, die ungefragt für die Tauben eintreten) etwa so lautet: HöreLese ich da Untertitel abschaffen?!! SHITSTOOOOORRRM!. Gehörlose könnten nämlich ohne Untertitel generell keine Filme mehr sehen, und zwar keineswegs wegen mangelnder Englischkenntnisse.
Yo ihr Hipster bei @jungvonmatt #Untertitel ermöglichen gehörlosen Menschen den Genuss von Kulturgütern wie Filmen #JvMDestroysAccessibility
— Raul Krauthausen (@raulde) 28. April 2016
Bloggerin Julia Probst erklärt dazu:
SubtitlesDestroyMovies verletzt sehr wohl die Gefühle von UNS gehörlosen und schwerhörigen Menschen, da wir seit Jahren für Barrierefreiheit durch Untertitel kämpfen und da kommt ihr mit so einer millionenschweren diskriminierenden Werbung, die absolut überhaupt nicht durchdacht ist
Dazu entgegnet Jung von Matt wiederum:
Den Shitstorm konnte diese Antwort nicht Bremsen, aber was meint ihr dazu:
Soll der Shitstorm gegen JvM noch sehr viel lauter toben, damit auch Schwerhörige ihn hören können?
Oder sollen sich die Inklusionshipster mal nicht ins Hemd machen: Nicht jeder Werbespot ist direkt an die Belange Gehörloser adressiert und das muss auch nicht so sein?